
Uncover: Smart Ageing 2025
Teilhabe und Engagement im digitalen Wandel
Wie engagieren sich ältere Menschen digital und gesellschaftlich? Wie kommunizieren sie und welche Faktoren beeinflussen ihr politisches Engagement sowie ihre gesellschaftliche Teilhabe? Die neue Auswertung der Studie „UNCOVER: Smart Ageing“ mit Daten aus dem Jahr 2024 legt den Fokus verschiedenen Engagement- und Nutzungstypen der deutschen Bevölkerung ab 50.
Laden Sie die Publikation mit Ergebnissen und Beiträgen von Expertinnen und Experten hier herunter oder bestellen Sie die gedruckte Version kostenfrei per E-Mail an alter@koerber-stiftung.de.
- Vom Klick zur Verantwortung
- Kernaussagen
- Die Studie
- Alter ist mehr als nur eine Zahl
- Gut leben im Alter
- Technologie und gesellschaftliche Teilhabe
- Digitale Teilhabe und Vielfalt im Alter
- Ehrenamtliches Engagement und politische Partizipation
- Wandel des Informationsverhaltens
- Next Steps: Digital! Engagiert! Dabei!
- Mehr Informationen zum Download
Vom Klick zur Verantwortung
Unsere Gesellschaft wird immer älter und immer digitaler. So weit, so
offensichtlich. Jeder dieser Megatrends hat für sich das Potenzial unser
Zusammenleben massiv zu beeinflussen. Doch wie kann die Verbindung
dieser beiden Entwicklungen so gestaltet werden, dass wir als Gesellschaft
profitieren? Beide sind in der öffent lichen Debatte mit Ängsten
und Vorurteilen behaftet.
Wir brauchen eine positive, durch Fakten gestützte Erzählung vom
Leben im Alter mit Technologie. Und dabei geht es nicht nur um
Assistenz und Defizitausgleich, sondern vor allem um den Beitrag, den
Ältere zur Gesellschaft leisten können – und wollen. Gerade die jüngeren
Alten, die als Babyboomerinnen und Babyboomer nun Jahr für Jahr
in die nacherwerbliche Phase wechseln, bringen eine große Motivation
mit, ihre Zeit für die Gesellschaft einzusetzen. Gleichzeitig sind das
genau die Mensch en, die den technologisch-digitalen Fortschritt der
letzten Jahrzehnte maß geblich geprägt und vorangetrieben haben.
Zurzeit beschäftigen sich Engagement-Strategien für Ältere primär
mit lokalen Rahmenbedingungen. Bei Digitalstrategien geht es um
Bildung und Zugänge zu Technologie. Beides hat seine Berechtigung,
greift aber zu kurz. Denn was kommt nach dem Klick? Wo sind die
Felder, auf denen Ältere ihre digitalen Fähigkeiten einbringen?
Die neuen Alten haben Erfahrung, Know-how und Gestaltungswillen
auch im digitalen Bereich. Es ist an der Zeit, einen Blick auf den Beitrag
zu richten, den Menschen ab 50 im digitalen Raum und mit digitalen
Mitteln leisten können.
Für sich selbst.
Für die Gesellschaft.
Und für die Gestaltung der digitalen Zukunft.
In der vorliegenden Auswertung der Studie Uncover: Smart Ageing geht
es genau um diese Fragen. Wie nutzen Ältere Technologie für soziale
und gesellschaftliche Teil habe und wie blicken sie auf die Potenziale
einer zukünftigen Nutzung? Dabei betracht en wir die ältere Bevölkerung
so differenziert wie möglich. Denn „alt“ ist nicht gleich „alt“.
Viel Spaß beim Lesen von
Uncover: Smart Ageing. Teilhabe und Engagement im digitalen Wandel
Kernaussagen
- Alter ist vielfältig.
- Digitale Teilhabe ist ungleich verteilt.
- Ältere können den digitalen Wandel aktiv mitgestalten.
- Engagement und Teilhabe profitieren von technologischen Fortschritt.
- Engagierte sind offen für technische Unterstützung.
- Digitale Resilienz wird zur Schlüsselkompetenz.
- Gesellschaft braucht altersinklusive Digitalstrategien.
Die Studie
Die Untersuchung Uncover: Smart Ageing. Teilhabe und Engagement im digitalen Wandel bietet einen tiefgehenden Einblick in die Einstellungen, Erfahrungen und Erwartungen der Generationen 50plus im im digitalen Wandel. Grundlage bildet eine repräsentative Befragung von 1.118 Personen ab 50 Jahren, die im Dezember 2023 und Januar 2024 durch das Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt wurde.
Von der Basisstudie zur vertiefenden Analyse
Die Erstveröffentlichung Uncover: Smart Ageing. Gut alt werden im digitalen Wandel aus dem Frühjahr 2024 legte den Fokus auf grundlegende Wünsche und Bedürfnisse der älteren Bevölkerung: Eigenständigkeit, soziale Einbindung, geistige und körperliche Gesundheit sowie der Zugang zu technischen Hilfsmitteln waren dabei zentrale Themen.
Darauf aufbauend widmet sich die nun vorliegende Publikation gezielt der Frage nach gesellschaftlicher Teilhabe, Engagement und politischer Partizipation im digitalen Wandel. Angereichert wurde diese Sekundäranalyse durch zusätzliche Daten aus der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA), die Mediennutzungsverhalten und Konsumgewohnheiten detailliert abbildet. Beiträge von verschiedenen Expertinnen und Experten ergänzen die einzelnen thematischen Kapitel.
Differenzierte Perspektiven auf Alter, Status und Technik
Ein zentrales Anliegen der Studie ist es, die heterogene Lebensrealität älterer Menschen abzubilden und dabei gesellschaftliche Potenziale zu identifizieren. Denn Lebensumstände, Bildung, Einkommen und Technikaffinität prägen Einstellungen und Handlungsmöglichkeiten stark. Anhand vier identifizierter Haltungstypen – von technikaffinen „Silver Geeks“ bis hin zu „Offlinerinnen und Offlinern“ – zeigt die Studie auf, wie unterschiedlich digitale Teilhabe erlebt und genutzt wird.
Daraus lässt sich ein facettenreiches Bild der Bevölkerung ab 50 Jahren skizzieren. Dieses Bild ermöglicht uns, gängige Vorurteile über die Rolle des Alters im digitalen Wandel zu hinterfragen und Strategien zu entwickeln, die das Potenzial älterer Menschen und den technologischen Fortschritt für den gesellschaftlichen Mehrwert nutzen.
Alter ist mehr als nur eine Zahl
Um ältere Menschen als handelnde Akteurinnen und Akteure im digitalen Wandel in den Blick zu nehmen, müssen wir uns die Altersgruppe, ihre
Hintergründe und ihre Haltung zum technologischen Fortschritt genauer ansehen. Immerhin sprechen wir von einer Lebensspanne, die im Idealfall mehrere aktive, gesunde Jahrzehnte und die Lebenserfahrung mehrerer Generationen in all ihrer Vielfalt umfasst. Diese Lebensjahre bieten nicht nur Potenzial für gesellschaftliche Teilhabe, sondern auch für aktives Mitgestalten in digitalen Transformationsprozessen – wenn entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Im Mittelpunkt steht die Frage, welches Potenzial Menschen in Deutschland ab 50 Jahren der Digitalisierung und den technischen Möglichkeiten für die Gestaltung eines selbstbestimmten Lebens im Alter beimessen. Grundsätzlich zeigen sich die Generationen ab 50 Jahren sehr aufgeschlossen gegenüber technischen Neuerungen und den Möglich keiten, die diese für ein erfülltes und eigenständigeres Leben im Alter bieten können. Gleichzeitig existieren starke Unterschiede in Bezug auf das Alter und den sozio-ökonomischen Status.
Hier entscheidet sich oft, ob digitale Technologien als Erleichterung oder als Hürde empfunden werden.
Ein differenzierter Blick auf das Alter ist nötig
Akzeptanz und Nutzung sind ganz klar an das Alter gebunden. Während die jüngeren Alten offen gegenüber Technologien und ihren Vorteilen sind, nehmen im höheren Alter, verstärkt jenseits des 80. Lebensjahres, die Vorbehalte zu. Personen mit hohem sozio-ökonomischem Status zeigen eine deutlich höhere Zustimmung zu technischen und digitalen Anwendungen als Personen mit einem niedrigen Status. Diese Haltungen hängen eng mit den Erfahrungswelten zusammen: Viele jüngere Mitglieder der Altesgruppen ab 50 mit einem höheren sozio-ökonomischen Status haben mehr Erfahrung mit technischen Geräten und digitalen Anwendungen. Entsprechend ist der Nutzen von technischen Entwicklungen für sie klarer. Der Zugang zu Bildung, technischer Infrastruktur und
Unterstützungsangeboten spielt eine zentrale Rolle.
Alt ist nicht gleich alt und Status ist nicht gleich Status
Abgesehen vom numerischen Alter und dem sozio-ökonomischen Hintergrund ist auch die grundsätzliche Einstellung zum technologischen Fortschritt von Bedeutung. Anhand der Zustimmung oder Ablehnung zu verschiedenen Aussagen wurden vier Haltungstypen identifiziert, die einer komplett unterschiedlichen Ansprache bedürfen und unterschiedliche Rollen im digitalen Wandel einnehmen können.
Je nach Haltung lassen sich unterschiedliche Rollen ableiten, die Personen in der Gestaltung und Nutzung des technologischen Fortschritts spielen können. Die „Offlinerinnen und Offliner“ brauchen auch weiterhin analoge Zugänge und Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe jenseits der digitalen Welt. Die überforderten „Tech Stressed“ müssen aktiv zur Auseinandersetzung mit Technologie eingeladen werden. Die genügsamen „digitalen Minimalistinnen und Minimalisten“ legen Wert auf die Alltagstauglichkeit von Technologie und können bei ihrem Pragmatismus und dem Wunsch nach praktischen, lebensnahen Lösungen gepackt werden. Die technikbegeisterten „Silver Geeks“ haben viel Interesse, Know-how und Energie, die sie mit gesellschaftlichem Mehrwert einbringen können. Sie sind nicht nur Nutzende, sondern potenzielle Multiplikatorinnen, kreative Mitgestalter und bauen wichtige Brücken zwischen den
Generationen.
Viel Know-how und Motivation in der älteren Bevölkerung
17 Prozent der Bevölkerung über 50 lassen sich der Gruppe der „Silver Geeks“ zuordnen. Sie sind davon überzeugt, dass der technologische Fortschritt das Leben in Zukunft deutlich vereinfachen wird. Und sie haben Lust, sich an der gesellschaftlichen und technologischen Entwicklung zu beteiligen und sie zu gestalten. Bei einer Bevölkerung 50 plus von ca. 37,5 Millionen Menschen können wir also mit ca. 6,4 Millionen „Silver Geeks“ rechnen. Sie können wir als aktiv Handelnde im digitalen Wandel in den Blick nehmen.
Gesamtgesellschaftlich bedeutet ein Fokus auf die „Silver Geeks“ eine Neubewertung digitaler Kompetenz jenseits der Jugendkultur – und die Möglichkeit, ältere Generationen als aktive Treiber des digitalen Wandels sichtbar zu machen. Die spannende Frage ist, wie diese Gruppe ihren Gestaltungswillen im digitalen Raum und mit digitalen Mitteln in die Tat umsetzen wird. Hierfür braucht es Angebote, die nicht belehren, sondern aktivieren – Programme, die Beteiligung, Austausch
und sinnstiftendes Engagement ermöglichen. Wer die „Silver Geeks“ ernst nimmt, gewinnt aktive Mitstreitende für eine digitale Zukunft, die alle
Generationen mitnimmt.

Wer sind die …
… technikbegeisterten „Silver Geeks“?
„Ich bin überzeugt davon, dass technische Entwicklungen und Geräte das Leben für Menschen in Zukunft deutlich erleichtern werden.“
„Ich finde die neuen technischen Möglichkeiten faszinierend.“
… genügsamen „Digital Minimalists“?
„Was ich an technischen Geräten und Unterstützung habe, reicht mir, ich brauche nicht mehr.“
„Viele Geräte haben viel zu viele Funktionen, die man eigentlich gar nicht braucht.“
… überforderten „Tech Stressed“?
„Die Weiterentwicklung der Technik geht mir zu schnell, da komme ich nicht mit.“
„Ohne meine Kinder bzw. Enkel wäre ich bei der Bedienung von technischen Geräten oft aufgeschmissen.“
… abstinenten „Offlinerinnen und Offliner“?
„Mit Computern und Handys habe ich mich nie wirklich beschäftigt und jetzt fange ich damit auch nicht mehr an.“
„Das Internet und digitale Technologien spielen in meinem Alltag keine Rolle.“
Gut leben im Alter
Gesellschaftliche Teilhabe bezeichnet die aktive Mitgestaltung und Teilnahme am politischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben. Sie ist eine zentrale Voraussetzung für eine inklusive und demokratische Gesellschaft, in der alle Menschen unabhängig von Alter, Herkunft oder sozialen Bedingungen gleichberechtigt mitwirken können. Sie schafft nicht nur Chancengerechtigkeit, sondern stärkt auch den sozialen Zusammenhalt und das Gefühl der Zugehörigkeit. Damit Menschen unser Zusammenleben aktiv gestalten, müssen sie an Gesellschaft teilhaben wollen. Ein gängiges Vorurteil gegenüber „den Alten“ ist, dass sie sich auf Kreuzfahrtschiffen aus der Verantwortung stehlen: „Nach mir die Sintflut!“. Doch was ist den Menschen ab 50 wirklich wichtig für ein gutes Leben im Alter?
Was im Alter wichtig ist
Die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung ab 50 Jahren hält es für ein erfülltes Leben im Alter für unabdingbar, möglichst lange eigenständig zu leben und dabei geistig und körperlich unversehrt zu bleiben. Die große Mehrheit wünscht sich zudem, in soziale Kontakte eingebunden zu sein – insbesondere in engem Kontakt mit der Familie zu stehen: Zwei Drittel finden es besonders wichtig, im Alter regelmäßig ihre Familie zu sehen, und 31 Prozent, sich viel mit Freunden zu treffen. Wenn es um die gesellschaftliche und soziale Teilhabe geht, unterscheiden sich die Idealvorstellungen zwischen den verschiedenen Altersgruppen kaum voneinander.
Das gleiche Bild zeigt sich in Bezug auf die unterschiedlichen Haltungsgruppen. Die sozio-ökonomischen Verhältnisse haben einen etwas stärkeren Einfluss: Personen mit höherem und tendenziell auch mittlerem sozioökonomischem Status messen familiären und sozialen Kontakten eine überdurchschnittliche Bedeutung bei. Gleichzeitig zeigt sich, dass Menschen in benachteiligten Lebenslagen häufig strukturell von Teilhabe ausgeschlossen sind – etwa durch finanzielle
Hürden, mangelnde digitale Kompetenzen oder fehlende wohnortnahe Angebote. Um Teilhabe für alle zu ermöglichen, braucht es daher gezielte gesellschaftliche und politische Anstrengungen: barrierefreie Zugänge, Bildungschancen im gesamten Lebensverlauf, digitale Teilhabe und wohnortnahe Begegnungsorte.
Gut leben in Gesellschaft
Trotz dieser Unterschiede im Detail zeigt die Analyse, dass der gesellschaftlichen und sozialen Teilhabe im Alter von allen Bevölkerungsteilgruppen eine sehr hohe Bedeutung beigemessen wird. Sie ist weit mehr als ein individuelles Bedürfnis – sie ist ein Grundpfeiler für ein solidarisches Miteinander in einer älter werdenden Gesellschaft.

Technologie und gesellschaftliche Teilhabe
Moderne Kommunikationsmöglichkeiten und barrierearme Technologien können im Alter massiv dazu beitragen, das Bedürfnis nach gesellschaftlicher Teilhabe zu unterstützen. Sie bieten älteren Menschen nicht nur die Chance, bestehende soziale Beziehungen aufrechtzuerhalten, sie eröffnen auch neue Wege der Interaktion, des Lernens und der Partizipation. Dieses Potenzial wird von der Bevölkerung 50 plus bislang nur sehr partiell erkannt – und häufig eher im privaten als im öffentlichen oder kulturellen Kontext wahrgenommen. Am deutlichsten dann, wenn es um den Austausch und den Kontakt mit Familie und Freunden geht. In diesem Fall glauben 70 Prozent der Generationen 50plus, dass technische Hilfsmittel und digitale Angebote eine große Hilfe sein können. Weitere 25 Prozent sehen immerhin einen begrenzten Nutzen. Die überwältigende Mehrheit erkennt also die Potenziale von Technologie im Bereich Kommunikation.
Entwicklungschance im Bereich Behördenkommunikation
Wenn es um den Kontakt zu Behörden geht, sieht immerhin ein Drittel eine große Hilfe in technischer Unterstützung. Knapp die Hälfte geht zudem davon aus, dass Technik und digitale Angebote begrenzt weiterhelfen können. Hier zeigt sich ein wachsendes Bewusstsein für die Vorteile von E-Government-Angeboten – etwa durch digitale Formulare, Video-Beratung oder Online-Terminvergaben, auch wenn die Bedienbarkeit und Benutzerfreundlichkeit aus Sicht vieler älterer Menschen noch verbessert werden müssten.
Für andere Bereiche der gesellschaftlichen Teilhabe wird das Potenzial des technologischen Fortschritts deutlich geringer eingestuft – das gilt sowohl für die Möglichkeit, kulturelle Veranstaltungen zu erleben, als auch für Freizeitaktivitäten und für die Vermeidung von Einsamkeit.
Dabei bieten gerade digitale Formate wie virtuelle Museums rundgänge, interaktive Lernplattformen oder Online-Sportangebote vielfältige Möglichkeiten, die bisher nur unzureichend bekannt oder akzeptiert sind. Noch ausgeprägter ist die Skepsis gegenüber dem Beitrag, den Technik leisten kann, wenn es um positive oder Glückserfahrungen geht.
Alter und sozialer Status bleiben relevant
Erwartungsgemäß zeigen sich teilweise stark altersgebundene Erwartungen, inwieweit Technik und Digitales zur Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe beitragen können. Je jünger die Befragten innerhalb der Generationen 50plus, desto größer ist das Zutrauen in die Wirksamkeit digitaler Lösungen. Am deutlichsten ist dies, wenn es um den Austausch und den Kontakt mit der Familie und Freunden oder Ämtern und Behörden geht, weit weniger ausgeprägt ist es bei Glückserfahrungen. Nahezu keine altersbedingten Unterschiede zeigen sich bei der Frage, welchen Beitrag technische Hilfsmittel und digitale Angebote leisten können, wenn man einsam ist oder psychologische Hilfe benötigt. Der Beitrag wird insgesamt in allen Altersgruppen gleichermaßen eher gering eingeschätzt. Das deutet darauf hin, dass psychisches Wohlbefinden als besonders sensibles Feld wahrgenommen wird, in dem menschliche Nähe und professionelle Begleitung nicht ohne Weiteres durch digitale Mittel ersetzt werden können – auch wenn es mittlerweile zahlreiche niedrigschwellige Online-
Angebote im Bereich der psychischen Gesundheit gibt.
Wie sehr sich nicht nur das Alter, sondern auch der sozio-ökonomische Hintergrund auf die Einstellungen zu Technik und Digitalisierung aus wirkt, zeigt sich, wenn es um die Frage geht, inwieweit technische Möglichkeiten und digitale Angebote dazu beitragen können, im Alter in Kontakt mit anderen Menschen zu bleiben: 76 Prozent der über 50-Jährigen meinen, dass Technologie sehr viel oder viel dazu beitragen kann, um in engem Kontakt zu Familie und Freunden zu bleiben. Nur 19 Prozent glauben, dass sie hier nicht so viel oder gar nichts beitragen kann. Von den über 80-Jährigen meinen dies jedoch immerhin 31 Prozent, von den Personen mit niedrigem sozio-ökonomischem Status 30 Prozent.
Zielgruppen kennen, Angebote differenzieren
Diese Unterschiede weisen darauf hin, dass neben dem Alter vor allem Bildung, Einkommen und die damit verbundenen digitalen Kompetenzen entscheidende Faktoren sind, wenn es um die Bewertung und Nutzung technischer Möglichkeiten im Alltag geht. Programme zur digitalen Bildung und Teilhabe müssen daher stärker sozial differenziert konzipiert werden, um benachteiligte Gruppen gezielt zu erreichen.

Digitale Teilhabe und Vielfalt im Alter
Digitale Teilhabe bezeichnet die Möglichkeit, digitale Technologien und das Internet zu nutzen, um am gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben teilzuhaben. Sie umfasst den Zugang zu digitalen Endgeräten und Internetverbindungen ebenso wie digitale Kompetenzen und die Fähigkeit, digitale Angebote selbstbestimmt und souverän zu nutzen. Digitale Teilhabe ist eine zentrale Voraussetzung für soziale Integration, Chancengleichheit und gesellschaftliche Partizipation – insbesondere im Kontext des demografischen Wandels.
Die digitale Teilhabe hat in den Generationen der über 50-Jährigen verglichen mit der gesellschaftlichen Teilhabe derzeit noch eine eher untergeordnete Bedeutung. Zu den wichtigen Voraussetzungen für ein erfülltes Leben im Alter gehört am ehesten noch eine gute Internetverbindung. 44 Prozent sagen, dass diese für ein gutes Leben im Alter besonders wichtig sei. 41 Prozent nennen auch digitale Angebote wie WhatsApp oder Video-Telefonie, 31 Prozent ganz allgemein technische Geräte, die einem das Leben erleichtern. Weit weniger wichtig ist es der über 50-jährigen Bevölkerung hingegen, bei technischen und digitalen Entwicklungen auf dem Laufenden zu sein.
Die Bedeutung von digitaler Teilhabe ist für ein erfülltes Leben im Alter stark altersgebunden. Jenseits der 70, spätestens jenseits der 80 gehören technische Möglichkeiten und digitale Angebote immer seltener zu den idealen Wegbegleitern im Alltag.
Vorteile durch Digitalisierung – persönlich und gesellschaftlich
Ebenso hängt die Beurteilung wesentlich vom Alter und dem sozio-ökonomischen Hintergrund ab: Während 41 Prozent der 50- bis 59-Jährigen überzeugt sind, dass die Digitalisierung ihnen persönlich mehr Vorteile verschafft, teilen nur 22 Prozent der 70- bis 79-Jährigen und nur 16 Prozent der über 80-Jährigen diese Einschätzung. In den Gruppen mit niedrigem sozio-ökonomischem Status ziehen nur 16 Prozent die Bilanz, dass die Digitalisierung für sie persönlich mehr Vorteile als Nachteile mit sich bringt, mit höherem Status sind es hingegen 43 Prozent.
Ähnlich fällt das Urteil der Generationen 50plus zu der Frage aus, ob die Digitalisierung das Leben der älteren Generationen grundsätzlich bereichert. Knapp ein Drittel ist überzeugt, dass sich die Digi talisierung bereichernd auf das Leben von älteren Menschen auswirkt, 38 Prozent sind vom Gegenteil überzeugt. Erneut wird das Meinungsbild von eigenen Erfahrungen beeinflusst: Personen, in deren Alltag das Internet und digitale Technologien eine (sehr) große Rolle spielen, sehen deutlich häufiger positive Auswirkungen der Digitalisierung auf das Leben von Älteren als Personen, bei denen Technik und Internet im Alltag eine untergeordnete Rolle spielen. Von den Technikbegeisterten meinen dies sogar zwei Drittel. Umgekehrt steigt in Bevölkerungskreisen mit weniger positiven Erfahrungen die Skepsis; das gilt erneut für Personen jenseits der 70 und für sozio-ökonomisch Schwache.
Je konkreter, desto besser
Wie sehr die eigenen Erfahrungen das Urteil beeinflussen, zeigt sich, wenn man nach dem konkreten Nutzen digitaler Anwendungen fragt. Dann sieht die Bevölkerung ab 50 durchaus Vorteile: insbesondere, dass man über WhatsApp und andere Messenger-Dienste am Leben seiner Familie und Enkel teilhaben und dass man über das Internet mit Freunden gut in Kontakt bleiben kann. Insofern haben digitale Anwendungen aus Sicht der älteren Generationen einen hohen Nutzwert, um zur gesellschaftlichen und sozialen Teilhabe beizutragen. Allerdings gilt erneut die Einschränkung, dass mit zunehmendem Alter der Nutzwert deutlich geringer eingestuft wird.
Die „Silver Geeks“ haben Lust auf Technik
Die Ergebnisse zeigen, dass die Technikaffinität die Erwartungen beeinflusst, die ältere Menschen an die Möglichkeiten neuer Technologien haben. Die Gruppe der technikbegeisterten „Silver Geeks“ glaubt weit überdurchschnittlich, dass digitale Angebote und technische Hilfsmittel eine große Hilfe sein können – sei es beim Austausch mit Freunden und der Familie, beim Kontakt mit Behörden oder auch bei der Möglichkeit, kulturelle Veranstaltungen zu erleben. Überdurchschnittlich große Skepsis äußern hingegen die Offlinerinnen und Offliner: Sie sind nur sehr eingeschränkt davon überzeugt, dass technische Hilfsmittel hier unterstützend sein könnten.
Ehrenamtliches Engagement und politische Partizipation
Es zeigt sich ein Bild einer vielfältigen älteren Bevölkerung, die in Teilen, aber nicht komplett, Chancen in der Kombination von digitaler mit gesellschaftlicher Teilhabe sieht. Diejenigen Älteren, die beide Bedürfnisse teilen und mit Fähigkeiten und Motivation verbinden, können in unserem Zusammenleben auch in der digitalen Welt viel Verantwortung übernehmen. Ehrenamtliches Engagement im digitalen Raum und mit digitalen Mitteln ist eine spannende Möglichkeit für diese Gruppe, etwas zur Gesellschaft beizutragen. Insbesondere die technikbegeisterten „Silver Geeks“ können hier eine wichtige Rolle spielen.
Engagementbereitschaft 50plus: hoch
Die Engagementbereitschaft der Bevölkerung ab 50 Jahren ist außerordentlich groß: 27 Prozent engagieren sich freiwillig bzw. ehrenamtlich. Besonders engagiert sind die 70- bis 79-Jährigen, Personen mit einem höheren sozio-ökonomischen Status sowie Männer. Insgesamt ist das freiwillige Engagement bei den über 50- Jährigen höher als bei den 18- bis 49-Jährigen: Von diesen engagiert sich ein Fünftel ehrenamtlich.
Dass technische Hilfsmittel und digitale Angebote für die ehrenamtliche Arbeit eine große Hilfe sein können, glauben 15 Prozent der ehrenamtlich Aktiven, 46 Prozent vermuten, dass diese in begrenztem Umfang helfen können. Gleichzeitig greifen schon heute viele Engagierte bei ihrer Arbeit auf ttechnische Unterstützungsmöglichkeiten zurück: 30 Prozent der ehrenamtlich Aktiven jenseits der 50 nutzen bereits technische und digitale Mittel für ihr freiwilliges Engagement, weitere 28 Prozent könnten sich eine Nutzung in Zukunft vorstellen. Hier zeigt sich ein deutliches Signal: Digitale Kompetenzen ermöglichen nicht nur Teilhabe, sondern erweitern den Handlungsspielraum engagierter Menschen erheblich. Ob bei der Organisation von Treffen, dem Austausch mit anderen
Engagierten oder der Bewerbung von Projekten – digitale Werkzeuge bieten vielfältige Chancen für ein wirkungsvolles Engagement.
Offenheit gegenüber Technologie im Engagement
Damit sind Akzeptanz und Erwartung an den Nutzen von Technologien im Ehrenamt in der Gruppe der Engagierten deutlich höher als im Durchschnitt der Bevölkerung ab 50. Personen mit Praxiserfahrung sind also offen für den Einsatz von Technologien und können gezielt unterstützt werden.
Die gesonderte Analyse nach Technikaffinität zeigt, dass die „Silver Geeks“ weit überdurchschnittlich ehrenamtlich aktiv sind, die Offlinerinnen und Offliner weit unterdurchschnittlich: Die technikbegeisterten „Silver Geeks“ stufen zudem den Stellenwert des gesellschaftlichen Engagements für ein erfülltes Leben im Alter höher ein als weniger technikaffine Personen. Erwartungsgemäß sehen Technikbegeisterte in technischen Hilfsmitteln und digitalen Angeboten für das ehrenamtliche Engagement eine große, mindestens aber begrenzte Hilfe.
Dies legt nahe, dass gezielte Fortbildungsangebote zur digitalen Kompetenz insbesondere bei weniger technikaffinen älteren Menschen das Potenzial haben, bestehende Barrieren abzubauen – und somit auch neue Zugänge zum Engagement zu eröffnen.
Politische Beteiligung mit digitalen Mitteln
Politisch aktiv sind mit 11 Prozent deutlich weniger Menschen in der Bevölkerung 50plus. Das Potenzial technischer Hilfsmittel für die Möglichkeiten politischer Beteiligung wird jedoch als beachtlich eingestuft: 54 Prozent der über 50-Jährigen meinen, dass technische Hilfsmittel und digitale Angebote eine große bzw. begrenzte Hilfe sein können, wenn man sich politisch beteiligen möchte. 6 Prozent nutzen bereits heute technische Hilfsmittel für die politische Partizipation, 28 Prozent könnten sich dies in Zukunft vorstellen.
Besonders im Kontext zunehmender digitaler Demokratie-Initiativen – etwa bei Online-Petitionen, Beteiligungsplattformen oder digitalen Bürgerdialogen – eröffnet sich auch für ältere Generationen ein wachsendes Feld politischer Mitgestaltungsmöglichkeiten.
Voraussetzung dafür ist, dass diese Angebote niedrigschwellig, verständlich und inklusiv gestaltet sind – denn nur so lässt sich sicherstellen, dass auch digital weniger versierte Personen einen Zugang haben.
Wandel des Informationsverhaltens
Die politische Teilhabe älterer Menschen ist eng mit dem Zugang zu verlässlichen Informationen und Nachrichten verknüpft. In einer digitalen Medienlandschaft,
die sich rasant verändert, ist es entscheidend, dass ältere Menschen Quellen kritisch bewerten und zwischen fundierten Nachrichten und Desinformation unterscheiden können. Fehlender Zugang zu digitalen Medien oder mangelnde Medienkompetenz können politische Teilhabe erschweren und das Risiko erhöhen, durch Fehlinformationen beeinflusst zu werden.
Gleichzeitig sind viele ältere Menschen politisch interessiert und engagiert – eine gezielte Förderung ihrer digitalen und medialen Kompetenzen stärkt ihre Mitbestimmung und trägt zu einer lebendigen Demokratie bei. Dazu passt die Priorität, die die Generationen 50plus der Notwendigkeit beimessen, beim aktuellen Geschehen immer auf dem Laufenden zu sein: 38 Prozent halten dies für ein erfülltes Leben im Alter für besonders wichtig.
Gleichzeitig verändert sich das Informationsverhalten der Bevölkerung. Das Internet gewinnt an Bedeutung, während Printmedien an Reichweite verlieren. Das Fernsehen behauptet sich in dem veränderten Umfeld. Zu den Veränderungen bei den Informationsquellen kommen Veränderungen des Interessensspektrums und der Kommunikationsmuster. Dieser Transformationsprozess führt zu ausgeprägten generationenspezifischen Informations- und Kommunikationskulturen.
Bei der Beschaffung tagesaktueller Informationen dominieren klassische Newsmedien. Mit zunehmendem Alter nimmt der Anteil derer zu, die sich regelmäßig über das tagesaktuelle Geschehen informieren. Dabei steht das Fernsehen an der
Spitze, wenn auch mit abnehmender Tendenz. Das zweitwichtigste Medium ist das Internet, gefolgt von der Tages presse und dem Radio. Der Trendverlauf zeigt, dass das Internet deutlich an Bedeutung gewinnt, während TV und Print an Bedeutung verlieren. Je älter der Nutzendenkreis, desto wichtiger sind Fernsehen und Printmedien – umgekehrt hat das Internet eine umso höhere Bedeutung, je jünger der Nutzendenkreis ist.
Digitale Angebote für tagesaktuelle Informationen
Die Bedeutung von tagesaktuellen Informationen und der Transformationsprozess des Informationsverhaltens lassen vermuten, dass es in den nächsten Jahren auch in den Altersgruppen 50plus zu einer stärkeren Nutzung des Internets und digitaler Angebote in diesem Bereich kommen wird. Ein Blick auf die Internetnutzung und Nutzungsfrequenz bestätigt diese Annahme. Schon jetzt sind 70 Prozent der über 50-Jährigen überzeugt, dass das Internet es ihnen leicht macht, sich über das aktuelle Geschehen zu informieren. Erwartungsgemäß ist diese Überzeugung stark alters- und statusgebunden.
Erneut unterscheidet sich die Nutzung und die Einschätzung der Potenziale digitaler Angebote zwischen Technikaffinen und weniger Technikaffinen erheblich: Während 90 Prozent der „Silver Geeks“ technische Hilfsmittel und digitale Angebote für eine große Hilfe zur Informationsbeschaffung halten, sind es von den „Digital Minimalists“ 61 Prozent, von den „Tech Stressed“ 53 Prozent und von den „Offlinerinnen und Offlinern“ nur 25 Prozent.
Die Bedeutung sozialer Netzwerke
Soziale Netzwerke gewinnen bei der älteren Bevölkerung an Bedeutung, ihr Wachstum verlangsamt sich jedoch: Zwischen 2010 und 2014 verfünffachte sich der Nutzendenkreis von 2 auf 10 Prozent, wuchs bis 2018 auf 16 Prozent und liegt nunmehr bei 24 Prozent.
Als Informationsquelle sind soziale Netzwerke primär für Jüngere relevant: 51 Prozent der unter 30-Jährigen informieren sich über das aktuelle Geschehen in sozialen Netzwerken, 41 Prozent halten sie wichtig für Information und Meinungsbildung. Bei den 50- bis 69-Jährigen nutzen 19 Prozent soziale Netzwerke, um sich über das aktuelle Geschehen zu informieren, bei den über 70-Jährigen sind es nur 7 Prozent. Dass soziale Netzwerke für Information und Meinungsbildung
wichtig sind, findet bei den über 50-Jährigen ebenfalls nur eine kleine Minderheit: Diese Auffassung teilen 12 Prozent der 50- bis 59-Jährigen und 4 Prozent der 70-Jährigen und Älteren.
Next Steps: Digital! Engagiert! Dabei!
Die Auswertung der Studie Uncover: Smart Ageing – Teilhabe und Engagement im digitalen Wandel zeichnet ein differenziertes Bild der Generationen 50plus: Ältere Menschen sind keine homogene Gruppe – und schon gar nicht pauschal technikskeptisch. Viele bringen ein hohes Maß an Lebenserfahrung, Kompetenz und Motivation mit, sich aktiv in die digitale Gesellschaft einzubringen. Besonders die technikaffinen „Silver Geeks“ stehen für einendi gitalen Gestaltungswillen, der bislang zu wenig beachtet wird.
Gleichzeitig bestehen große Unterschiede je nach Alter, sozialem Status und Haltung gegenüber Technologie. Diese Vielfalt gilt es ernst zu nehmen. Denn digitale Teilhabe ist kein Selbstzweck, Digitalisierung im Alter ist mehr als Defizitausgleich: Sie ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe, Engagement und politische Mitgestaltung.
Es braucht also keine One-fits-all-Lösungen, sondern differenzierte, barrierearme Angebote, die an den Alltag, die Kompetenzen und die Lebensrealitäten älterer Menschen anknüpfen. Die Herau sforderung liegt darin, digitale Angebote inklusiv, alltagsnah und sozial anschlussfähig zu gestalten – und die Vielfalt der älteren Bevölkerung dabei ernst zu nehmen.
Dafür sind unterschiedliche Akteurinnen und Akteure relevant:
Kommunale und lokale Akteurinnen und Akteure
Digitale Infrastruktur ausbauen, insbesondere in ländlichen Räumen: öffentlich zugängliches WLAN, barrierearme Geräteverleihsysteme, niedrigschwellige Orte für digitale Bildung.
„Dritte Orte“ digital denken: Begegnungsräume schaffen, die analoge und digitale Teilhabe zusammendenken.
Technik mit Gemeinschaft verknüpfen: Veranstaltungen, bei denen digitale Tools soziale Kontakte fördern, wie z. B. Online-Spieleabende oder Video-Treffs mit Engagierten.
Zivilgesellschaft und Organisationen
Engagement digitalisieren: Ältere gezielt für Online-Volunteering, digitale Nachbarschaftshilfe oder Mentoring gewinnen.
Peer-to-Peer-Ansätze stärken: Ältere helfen Älteren beim Einstieg in die digitale Welt – besond ers „Silver Geeks“ können hier als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren wirken.
Rollenbilder aufbrechen: Ältere nicht nur als zu Unterstützende, sondern als aktive Gestaltende präsentieren.
Politik und Verwaltung
Digitalstrategien altersinklusiv gestalten: Altersdiversität in Digitalisierungskonzepten verank ern, Beteiligung Älterer in Digitalräten ermöglichen.
Politische Beteiligung digital stärken: Beteiligungsplattformen barrierearm gestalten, digitale Partizipationsformate für Ältere pilotieren.
Fördermittel und Programme gezielt auf digitale Teilhabe Älterer ausrichten – nicht nur auf Bildung, sondern auch auf Beteiligung.
Tech-Branche
Co-Design mit Älteren etablieren: Produkte und Services gemeinsam mit der Zielgruppe 50plus entwickeln.
Verantwortung übernehmen: Know-how und Technologien für zivilgesellschaftliche Zwecke zur Verfügung stellen.
Zugang und Vertrauen fördern: durch transparente Kommunikation, Datenschutz, Supportangebote und Tutorials speziell für Ältere.
Ältere Menschen selbst
Technik als Werkzeug der Teilhabe begreifen: um Kontakte zu pflegen, sich zu informieren oder gesellschaftlich zu engagieren.
Mut zum Ausprobieren: Die digitale Welt bietet Räume, um sich neu zu vernetzen, sich einzubringen und gehört zu werden.
Selbstwirksamkeit stärken: Technik nicht nur konsumieren, sondern gestalten – z. B. durch eigene Podcasts, Blogs oder Beteiligung an Online-Debatten.
Die älteren Generationen sind keine Nachzügler des digitalen Wandels – sie sind ein aktiver Teil davon. Besonders die technikaffinen „Silver Geeks“ stehen stellvertretend für ein enormes Potenzial: Sie sind interessiert, kompetent und bereit, Verantwortung zu übernehmen.
Wenn wir sie ernst nehmen, gezielt ansprechen und ihnen zutrauen, Teil der digitalen Gestaltung zu sein, gewinnen wir mehr als nur Nutzende – wir gewinnen Gestalterinnen und Gestalter einer digitalen Gesellschaft, in der der Mensch im Mittelpunkt steht.
Die Zukunft des digitalen Wandels ist nicht nur eine Frage der Technik. Sie ist eine Frage des Miteinanders – über Generationen hinweg.
Mehr Informationen zum Download
Uncover: Smart Ageing. Teilhabe und Engagement im digitalen Wandel
Ergebnisbericht des Institut für Demoskopie Allensbach
Ergebnisgrafiken

Jonathan Petzold
Ageing and Digitalisation