Ellen Corver

Foto: Marco Borggreve

2 × hören: Keine Angst vor Karlheinz Stockhausen

Karlheinz Stockhausens Musik ist wie geschaffen, um über den Tellerrand der Töne hinauszuhören. Denn nichts weniger als „Himmelsmusik“ wollte der 2007 verstorbene Komponist den Menschen bringen. Deshalb hat er seine Kompositionen auch als „schnelle Flugschiffe zum Göttlichen“ bezeichnet. Klar, dass es da auch immer mal wieder Verständigungsprobleme geben kann zwischen den Erdenbewohner:innen und dem tollkühnen Raumfahrer in kosmischen Weiten.

Mit dem Posaunisten Mike Svoboda und der Pianistin Ellen Corver ist dies nicht zu befürchten, da beide lange und intensiv mit Stockhausen zusammengearbeitet haben.

Gemeinsam mit Musikvermittler Rafael Rennicke stellen sie VTierkreis“ vor – ein Werk, mit dem der Komponist in gewisser Weise ganz direkt nach den Sternen greift: Zwölf Melodien umkreisen die Sternzeichen und die mit ihnen verbundenen Menschentypen. Wiedererkennungsgefahr nicht ausgeschlossen.

Moderation: Rafael Rennicke, Musikvermittler

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2x hören: Keine Angst vor Karlheinz Stockhausen

Ellen Corver

Ellen Corver
Ellen Corver Foto: Marco Borggreve

Ellen Corver studierte am Königlichen Konservatorium in Den Haag bei Else Krijgsman und Naum Grubert. Ihr Konzertdiplom für Klavier erhielt sie mit mehreren Auszeichnungen. Bei einem Projekt an diesem Konservatorium lernte Ellen Corver im November 1982 Karlheinz Stockhausen kennen, eine Begegnung, die zu einer mehr als zwanzigjährigen intensiven Zusammenarbeit geführt hat.

Als Mitglied des Stockhausen-Ensemble trat Ellen Corver in vielen Ländern auf (u.a. Brasilien, England, Portugal, Dänemark). Auch spielte sie Stockhausens Musik in zahlreichen bedeutenden Festivals (u.a. Holland Festival, Festival d’Automne Paris, Salzburger Festspiele, Wien Modern). Außerdem gab sie zahlreiche Meisterkurse mit seiner Musik. Ellen Corvers vielbeachtete CD-Aufnahmen sind teilweise ebenfalls der Klaviermusik Stockhausens gewidmet (u.a. die erstmalige Gesamtaufnahme der »Klavierstücke«). Die Aufnahme von seinem »Mantra« für 2 Klaviere (zusammen mit Sepp Grotenhuis) wurde mit dem Edison-Preis ausgezeichnet.

Neben ihrem Engagement für zeitgenössische Musik spielt Ellen Corver das gesamte klassische Klavier-Repertoire. Sie gab Solokonzerte mit u.a. dem Königlichen Concertgebouw Orchester, Residentie Orchester, Orchestre delle Rai, Radio Kammerorchester und dem Asko-Schönberg Ensemble, mit Dirigenten wie Peter Eötvös, Ernest Bour, Mariss Jansons, Reinbert de Leeuw, Jaap van Zweden, Ed Spanjaard, Markus Stenz und Jonathan Nott. Seit 30 Jahren ist Ellen Corver Mitglied des renommierten Osiris Piano Trio. Neben zahlreichen weltweiten Konzertauftritten hat dieses Trio auch 15 CDs veröffentlicht.

Seit 1992 ist Ellen Corver als Professorin für Klavier am Königlichen Konservatorium in Den Haag tätig.

Mike Svoboda

Mike Svoboda
Mike Svoboda Foto: Michael Fritschi

Der Komponist, Posaunist und Dirigent Mike Svoboda gilt als einer der innovativsten und vielseitigsten Musikerpersönlichkeiten seiner Generation. Er wuchs in Chicago auf und kam 1982 nach Abschluss seines Kompositions- und Dirigierstudiums dank eines Kompositionspreises nach Deutschland.

Von 1984 bis 1996 arbeitete er mit Karlheinz Stockhausen zusammen und komponierte selber nicht mehr. Durch den Austausch mit ihm und anderen Komponisten wie Eötvös, Haas, Hosokawa, Lachenmann, Rihm, Smolka und Zappa brachte Svoboda in den vergangenen 35 Jahren zahllose Werke zur Uraufführung.

Nach einer fast 20-jährigen Zäsur nahm Mike Svoboda im Jahre 2000 das Komponieren wieder auf. Seither erteilten ihm Festivals, Orchester und Theater – darunter die Staatsopern Hannover und Stuttgart, das Nationaltheater Mannheim, der Südwestrundfunk, das ECLAT Festival und Lucerne Festival – Kompositionsaufträge.