Forscher fragen: Die Plastikwende
Plastikmüll ist eine der größten Gefahren für unseren Planeten. Der Chemiker Manuel Häußler hat eine Alternative zu dem weltweit verbreiteten Kunststoff Polyethylen entwickelt, die sich komplett recyceln lässt. Können wir damit die Vermüllung unserer Welt stoppen? Es moderiert Johannes Büchs.
Wir leben in einer Welt voller Plastik. Der Kunststoff findet sich nicht nur in Verpackungen, Kleidung und Fahrzeugen, sondern mittlerweile auch als Mikroplastik in unserem Trinkwasser und unserer Nahrung.
Seit den 1950er Jahren wurden über 8 Milliarden Tonnen Kunststoff produziert, wovon etwa 80 Prozent als Abfall enden – sei es auf Mülldeponien oder in unseren Weltmeeren. Ein erheblicher Teil des Plastikmülls gelangt außerdem durch Verbrennung als klimaschädliches CO2 in die Atmosphäre.
Besonders besorgniserregend ist der weltweit gängigste Kunststoff Polyethylen – welcher aufgrund seiner Leichtigkeit, Robustheit und sehr geringen Produktionskosten heute noch das Verpackungsmaterial der Wahl ist – denn Polyethylen ist in der Praxis sehr schwer zu recyceln.
Dem Chemiker Manuel Häußler ist es nun gelungen, einen alternativen Kunststoff mit genau diesen Materialeigenschaften zu entwickeln, der sich rückstandslos in seine einzelnen Bestandteile zerlegen lässt. Als Ausgangsmaterial benutzt er sogar Polyethylen-Abfälle. Somit können aus alten Produkten neue hergestellt und kann der Kunststoffkreislauf geschlossen werden.
Doch wie funktioniert das Verfahren? Welche chemischen Prozesse stecken dahinter? Was braucht es, um seine die Erkenntnisse marktreif zu machen? Seinen Ansatz zur Lösung der Kunststoffkrise erklärt Manuel Häußler im Gespräch mit dem Wissenschaftsjournalisten Johannes Büchs.
Für seine Forschung zu nachhaltigen Alternativen für Kunststoffe hat Manuel Häußler 2022 den Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung in der Sektion Natur- und Technikwissenschaften erhalten.
Erfahren Sie mehr über seine Forschung.