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Alles bekannt? Vom Wissen über den Holocaust

Auch knapp 80 Jahre danach ist nicht alles über den Holocaust bekannt. Was wissen wir wirklich, und wie können wir die Erinnerung in Zukunft wachhalten? Die Journalistin Johanne Bischoff diskutiert mit der Historikerin Mirjam Zadoff und dem Rabbiner Gábor Lengyel.

  • Education
  • History
  • Society
  • 97 min.

Trotz der längst nicht mehr überschaubaren Anzahl an Büchern, Dokumentationen und Forschungsarbeiten ist noch immer nicht alles über den Holocaust bekannt – oder wieder in Vergessenheit geraten.

Was wissen wir zum Beispiel über die Vertreibungen und Deportationen von Jüdinnen und Juden während des Zweiten Weltkriegs aus den besetzten Gebieten in Osteuropa in den norddeutschen Raum?

Auch in Hamburg und Umgebung wurden Männer, Frauen und Kinder aus ganz Europa in Konzentrationslagern interniert und zur Zwangsarbeit eingesetzt, darunter Jüdinnen und Juden aus Ungarn, Rumänien und der Slowakei. In den verschiedenen Außenlagern des KZs Neuengamme inhaftiert, wurden sie in der Hamburger Industrie zur Arbeit gezwungen. Ausbeutung und Vernichtung in der Hansestadt fand also vor aller Augen statt.

Von einer großen Zahl dieser Menschen sind heute oft nicht einmal mehr ihre Namen bekannt. Viele Nachkommen der Verfolgten ringen bis heute mit dem nicht vorhandenen Wissen über die Schicksale ihrer Familien. Zugleich wird hierzulande der gesellschaftliche Konsens, den Holocaust weiterhin aktiv zu erinnern, zunehmend infrage gestellt.

Mirjam Zadoff, Leiterin des NS-Dokumentationszentrums München, liest aus ihrem Buch Gewalt und Gedächtnis und zeigt, wie viele Anstrengungen es gekostet hat, das zu etablieren, was wir heute als Erinnerungskonsens verstehen.

Mit dem Rabbiner Gábor Lengyel diskutiert sie die Bedeutung der Erinnerung für die Nachkommen und die Frage, wie eine globale Erinnerungskultur in Zukunft aussehen kann und was sie leisten muss – für die Gesellschaft, aber auch für jede und jeden von uns.

Es moderiert die Journalistin Johanne Bischoff.

Eine Kooperation mit dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden.