2× hören: Keine Angst vor Unsuk Chin
Die Musik Unsuk Chins fasziniert durch ihre unendliche Vielfalt an Klangschöpfungen. Im Mai erhält die koreanische Komponistin den „Nobelpreis für Musik“. Wenige Wochen später erleben Sie bei uns Chins „Piano Études“ in der Interpretation des Pianisten Anton Gerzenberg. Es moderiert Rafael Rennicke.
Die Südkoreanerin Unsuk Chin hat mit ihren Kompositionen eine faszinierende Welt erschaffen. Sie ist geprägt von einem hellen, kristallinen Klang, hinter dessen mehrschichtiger Oberfläche auch abgründige Tiefen lauern können.
Kein Wunder, dass die Komponistin Träume als eine wichtige Inspirationsquelle für ihre Musik nennt: „Ich habe eine große Affinität zur abstrakt-surrealistischen Gedankenwelt. Schon als Kind erlebte ich sie in meinen Träumen, in von Licht- und Farbphänomenen durchwirkten Traumzuständen, in denen die Gesetze der Physik und der Logik auf den Kopf gestellt werden. Sie waren und sind für mich eine existentielle Erfahrung und eine wesentliche Anregung beim Komponieren.“
Derzeit schreibt Unsuk Chin im Auftrag der Staatsoper Hamburg an ihrer zweiten Oper, die im Mai 2025 uraufgeführt wird. Zuvor aber gibt Anton Gerzenberg bei uns ihre Piano Études zum Besten: sechs genauso komplexe wie lustvoll-spielerische Stücke, mit denen die Komponistin den Interpreten an seine Grenzen bringen will – und über sie hinaus.
Denn dem Grenzüberschreitenden wohnt bei Unsuk Chin immer auch etwas Transzendentales inne, wie Anton Gerzenberg im Gespräch mit dem Musikwissenschaftler Rafael Rennicke erläutern wird.
Der 1996 in Hamburg geborene Anton Gerzenberg hat seit seinem Ersten Preis beim Concours Géza Anda 2021 eine bemerkenswerte Karriere hingelegt. Er studierte u. a. bei Pierre-Laurent Aimard, erhielt wichtige Impulse von Martha Argerich und Alfred Brendel und arbeitete zusammen mit Helmut Lachenmann, Unsuk Chin und Marco Stroppa. Sein Repertoire reicht von der Renaissance bis ins 21. Jahrhundert.
Rafael Rennicke ist promovierter Musikwissenschaftler und Musikredakteur beim Kulturradio SWR2 in Baden-Baden. Seit mehr als zehn Jahren wirkt er als Dramaturg, Moderator, Kurator und Publizist für führende deutschsprachige Kultur-Institutionen. Nach seinem Studium der Musikwissenschaft und Allgemeinen Rhetorik an der Universität Tübingen war er drei Jahre lang Konzertdramaturg an der Oper Stuttgart. Der Körber-Stiftung fühlt er sich seit langem eng verbunden: 2012 bis 2014 war er Stipendiat der Exzellenzinitiative "Masterclass on Music Education".
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