
2× hören: Keine Angst vor Lera Auerbach
Musikerin, Dichterin, bildende Künstlerin: Lera Auerbach ist ein Multitalent. Ihre 24 Präludien für Violoncello und Klavier sind eigenwillige Stücke, die vertraut erscheinen und doch stets mit dem Unerwarteten überraschen. Der Musikvermittler Rafael Rennicke und das gefeierte Duo Gromes und Riem nehmen Sie mit auf Entdeckungsreise.
Komponistin, Pianistin und Dirigentin, aber auch Schriftstellerin und bildende Künstlerin: Lera Auerbachs Geschichten und Gedichte, Bilder, Fotografien und Skulpturen sind genauso eigenwillig wie ihre Musik.
Die 51-Jährige sagt über sich selbst: „Es ist nicht so, dass ich nicht versucht hätte, mich auf eine Form zu beschränken. Aber jedes Mal, wenn ich es versuchte, fühlte ich mich deprimiert. Ich erreichte weniger, als wenn ich mir erlaubte, frei zu fliegen, mit der kindlichen Einstellung, dass alles möglich ist.“
Vielleicht verdankt sie die weiten Flügel ihrer Fantasie auch ihrer Kindheit und Jugend in der Sowjetunion. In Sibirien wird sie geboren, erhält dort Klavier- und Kompositionsunterricht und schreibt mit zwölf Jahren ihre erste Oper. Als 17-Jährige, kurz vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion, kehrt sie von einer Konzertreise in die USA nicht mehr in ihre Heimat zurück. Seitdem lebt sie in New York – mit einer Zwischenstation in Hannover, wo sie 2002 ihr Konzertexamen ablegt.
Das kosmopolitische Flair New Yorks inspiriert sie auch künstlerisch. Ihre Musik klingt polyglott, wie ein Schmelztiegel unterschiedlicher Stile und Zeiten. Doch gerade darin, wie sie mit Vergangenheit und Gegenwart umgeht, ist Lera Auerbach eigenwillig und hochoriginell. Das beweisen auch ihre 24 Präludien für Violoncello und Klavier, die 1999 entstehen.
Immer wieder schieben sich hier empfindliche Dissonanzen in die scheinbar intakten Klänge. Die Tradition hat Risse, der feste Boden, auf dem wir uns wähnen, schwankt. Was es damit wohl auf sich hat?
Der Musikvermittler Rafael Rennicke macht sich mit dem international gefeierten Duo Raphaela Gromes und Julian Riem auf Entdeckungsreise.
Raphaela Gromes ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten Cellistinnen unserer Zeit. Sie studierte in Leipzig, München und Wien und erhielt wichtige Impulse bei Meisterkursen von David Geringas und Yo-Yo Ma. Seit 2016 ist sie Exklusivkünstlerin bei Sony Classical mit zahlreichen preisgekrönten Aufnahmen, darunter das Doppel-Album „Femmes“ ausschließlich mit Musik von Komponistinnen. Sie engagiert sich auch als Botschafterin der SOS-Kinderdörfer.
Der Pianist Julian Riem studierte in München, Paris und Basel. Als Solist, Kammermusiker und Liedbegleiter konzertiert er regelmäßig in Europa, Japan und den USA und gewann internationale Preise. Seit dem Studium bildet er ein festes Duo mit der Cellistin Raphaela Gromes. Er arbeitet auch als Arrangeur und liefert damit immer wieder die Grundlage für die Vielfältigkeit ihrer gemeinsamen Programme.
Rafael Rennicke ist promovierter Musikwissenschaftler und Musikredakteur beim Kulturradio SWR2 in Baden-Baden. Seit mehr als zehn Jahren wirkt er als Dramaturg, Moderator, Kurator und Publizist für führende deutschsprachige Kultur-Institutionen. Nach seinem Studium der Musikwissenschaft und Allgemeinen Rhetorik an der Universität Tübingen war er drei Jahre lang Konzertdramaturg an der Oper Stuttgart. Der Körber-Stiftung fühlt er sich seit langem eng verbunden: 2012 bis 2014 war er Stipendiat der Exzellenzinitiative Masterclass on Music Education.
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