Thomas Kerstan

Was unsere Kinder wissen müssen

Ein Kanon für das 21. Jahrhundert

Seit Jahren wird bis zum Überdruss über Strukturen und Formen des Lernens gestritten. Ob Ganztags- oder Halbtagsschule, G8 oder G9, handlungsorientierter Unterricht oder Frontalvermittlung – das ist zwar nicht unwichtig, geht aber doch am Kern der Sache vorbei, diagnostiziert Thomas Kerstan, Bildungsredakteur der ZEIT. Denn vor allem sollten wir darüber reden, was unsere Kinder wissen müssen.

Kerstan geht es nicht darum, musealen Bildungsbürger-Idealen nachzujagen. Er begreift Bildung vielmehr als Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält: Indem wir uns darüber verständigen, was wissenswert ist, definieren wir zugleich die Leitplanken unseres Zusammenlebens. Kerstans Kanon ist daher Werkschau und Zeitanalyse zugleich: Eine moderne, diverse Gesellschaft muss sich auf eine Wissensbasis einigen, die den Ansprüchen der unterschiedlichen Fachrichtungen ebenso gerecht wird wie der Verschiedenheit der jungen Bürgerinnen und Bürger. Deshalb reicht es auch nicht, mal ein arabisches Kinderlied zu singen oder Tolstoi statt Fontane zu lesen. Ein Kanon für das 21. Jahrhundert muss die Vielfalt unserer Medienwelt aufgreifen und die veränderte Lebenswirklichkeit ernst nehmen.
Kanonische Werke sind für Kerstan darum Bücher ebenso wie Videospiele, Musik und Gemälde ebenso wie Fotos und YouTube-Videos: Welche Werke wichtig sind und was sie zur gesellschaftlichen Verständigung beitragen, zeigt dieses Buch ebenso klug wie unterhaltsam.

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Autor:in

Thomas Kerstan beobachtet und kommentiert seit 20 Jahren für die Wochenzeitung Die Zeit das deutsche Bildungswesen. Er gründete dort das Bildungsressort „Chancen“ und leitete es bis 2014. Zudem hat er den Zeit Studienführer, dessen Chefredakteur er ist, und das Studentenmagazin Zeit Campus, dem er als Herausgeber verbunden ist, ins Leben gerufen.

Kerstan ist gelernter Industriekaufmann und Diplom-Informatiker. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Cuxhaven.